Die Gasthausbrauerei:
Strategie & Konzept (FAQ) Von der Idee zum Erfolg !
Inhalt:
1. Wer darf brauen?
2. Brauche ich einen Braumeister?
3. Wie oft und wie viel kann ich brauen?
4. Welche Biere werden gebraut?
5. Welche Genehmigungen werden benötigt?
6. Nur eigenes Bier oder auch Zukauf ?
7. Wie präsentiert man eine Hausbrauerei erfolgreich?
1. Wer darf
brauen?
Als Gastronom dürfen Sie eine Hausbrauerei errichten und
betreiben. Und Sie dürfen auch das Bier in Ihrem Lokal ausschenken und verkaufen.
2. Brauche ich einen Braumeister? Sie können mit unserer
Einschulung selbst brauen bzw. Ihre Mitarbeiter - oder Sie stellen einen ausgebildeten
Braumeister ein. Sie müssen letzteres aber nicht - weder aus gesetzlichen
noch aus faktischen Gründen. Bei größeren Brauanlagen empfiehlt er sich jedoch
sehr wohl. (ab 1000 Liter / Tag) In Deutschland - aber nur wenn der Verkauf
des Bieres außerhalb der eigenen Gaststätte geplant ist, ist derzeit ein Braumeister
erforderlich. Generell gilt: Heutzutage hilft moderne Technik beim Brauen
so sehr, dass Sie unbesorgt selbst als angelernter Brauer erfolgreich sein
werden.
3. Wie oft und wie viel
kann ich brauen?
Sie sollten sich an Ihrem voraussichtlichen Wochenbedarf
orientieren und im Normalfall höchsten 2-4 mal pro Woche brauen, um den Arbeitsaufwand
nicht zu hoch werden zu lassen. Ein Sud dauert ja ca. 8 Stunden - auch wenn
Ihr effektiver Arbeitseinsatz nur bei 2,5 - 3 Stunden liegt und somit ein
Betrieb "nebenbei" möglich ist. Die Wochenmenge ergibt sich durch: Zahl der
Sude x Sudhausgröße. Sie können natürlich nur soviel brauen als Sie leere
Tanks für die Gärung und Lagerung zur Verfügung haben. Dabei ist zu berücksichtigen,
dass untergärige Biere ca. 4 Wochen bis zur vollen Reife benötigen. Die meisten
obergärigen Biere schaffen das in der Hälfte der Zeit.
4. Welche Biere werden
gebraut?
Sie können mit Hilfe unserer Rezepturen fast alle Biere
der Welt brauen - jedoch niemals exakte Kopien eines bestimmten industriell
gebrauten Bieres herstellen, was ja auch nicht der Sinn ist. Später werden
Sie in der Lage sein, selbst sich an gewisse Kundenwünsche anzupassen oder
Ihrer Phantasie freien Lauf zu lassen. Möglich sind obergärige Biere ( Weizen,
Alt, Kölsch, englisches Ale, irisches Stout etc.) sowie untergärige Biere
(Pils, Lager, Märzen, Bock etc. ) - hefetrüb, hell, bernsteinfarben oder dunkel,
Normalbier oder Starkbiere. Die Haltbarkeit für hefetrübes Bier ist ausgezeichnet
- mehrere Monate, je nach Alkoholgehalt. Filtrierte Biere sind möglich, jedoch
komplizierter herzustellen und letztendlich weniger stabil. Problematisch
ist die Produktion von Leichtbier. Und alkoholfreies Bier können Sie derzeit
in kleinem Stil einfach nicht kostengünstig produzieren.
5. Welche Genehmigungen
werden benötigt?
Heutzutage werden Kleinbrauereien von den Behörden routinemäßig
abgewickelt. Beim Gewerbeamt/ der Gewerbebehörde wird vor Montagebeginn um
die Betriebsstättengenehmigung für die Hausbrauerei angesucht. Mit Hilfe unserer
technischen Einreichunterlagen kein Problem. Es kommt dann nach dem Probebetrieb
eine Kommission - die alle Aspekte wie Sicherheit und Hygiene in einer Niederschrift
festhält. Da gibt es kaum "Überraschungen". Dem Hauptzollamt, das für den
Betriebsort zuständig ist, ist rechtzeitig der Betriebsbeginn und die Bier-Kapazität
mitzuteilen - es geht dem Staat um die Biersteuer von ca. 5-10 Cent/Liter
die man als Braubetrieb abführen muss. Damit verbunden ist eine Aufzeichnungspflicht,
die Sie mit Hilfe unseres Brauprotokolls vollständig erfüllen.
6. Nur eigenes Bier oder
auch Zukauf ?
Es kann Ihre Strategie sein, in der Gaststätte nur das
eigene Bier anzubieten. Vorteil: maximale Wertschöpfung. Oder aber Sie lassen
Ihren Gästen die freie Wahl zwischen dem Hausbier und zugekauftem Bier. Der
Vorteil: Sie schaffen einen höchst interessanten Platz für Biere und der Bierkonsum
geht noch mehr in die Höhe. Gleichzeitig sind Sie nicht der "Sklave" Ihrer
eigenen Brauerei - es kann schon mal sein, dass Sie z.B. einen längeren Urlaub
machen möchten oder auf Grund unerwarteter Nachfrage eine Verknappung eintritt.
7. Wie präsentiert man
eine Hausbrauerei erfolgreich?
1. Die Hausbrauerei zeigen - nicht verstecken. Möglichst
mittels einer Braubühne.
2. Brau-Aktivitäten auch in Gegenwart Ihrer Gäste durchführen
!
3. Die Anlage harmonisch in die Gaststätte integrieren.
Die richtige Mischung aus Kupfer, Messing und Edelstahl wählen.
4. Das Brau-Ambiente prägen: "der Gastwirt als Brauer",
Logo, eigene Biernamen, Bierdeckel, Gläser, Kleidung etc.
5. Die richtige Speisenkarte mit Bier-spezifischen Speisen
und auch Bier enthaltende Speisen.